Der Verein zur Förderung Baltischer Baudenkmäler e.V.
Der Verein Baltische Baudenkmäler e.V. hat die Aufgabe übernommen, zur Erhaltung des gemeinsamen Kulturerbes in den Ländern Estland und Lettland beizutragen. Er wurde 1992 als "Verein zur Förderung baltischer Baudenkmäler e.V.“ gegründet. Der Name wurde gekürzt, um das Ausfüllen von Formularen (z. B. Spendenüberweisung) zu erleichtern. Der Vereinszweck blieb dabei unverändert.
§ 3 Der Zweck des Vereines ist die Anregung sowie die materielle und ideelle Unterstützung von Maßnahmen zur Förderung kultureller Vorhaben, wie z.B. Erhaltung oder Restaurierung baulicher Kulturdenkmäler in den Staaten Estland und Lettland. Die Arbeit des Vereines soll dadurch die Völkerverständigung fördern und damit der besseren Verständigung mit den baltischen Völkern dienen.
§ 4 Der Verein dient ausschließlich den genannten kulturellen und wissenschaftlichen gemeinnützigen Zwecken.
Hieraus ergibt sich eine breite Möglichkeit der fördernden Tätigkeiten, die bisher auch durchaus genutzt wurde, wie beispielsweise:
- Wiederherstellung der Johanniskirche in Dorpat.
- Restaurierung von Terrakotta-Skulpturen der Johanniskirche.
- Herstellung von Terrakotta-Skulpturen nach alten Vorbildern zur Aussenanbringung an den Kirchfassaden.
- Gedenktafeln für verschollene Gemeindeglieder.
- Tafeln auf dem Domberg in Reval für die Deutsche Kulturselbstverwaltung und die Estländische literärische Gesellschaft.
- Restaurierung und neue Beschriftung Märtyrerstein Riga (ermordete Pastoren).
- Glocken für die Kirche in Kusal (Nordestland).
- Domus Dorpatensis, Veranstaltungs- und Begegnungszentrum Dorpat.
- Gedenkstein für das weltweit erste Schiller-Denkmal.
- Restaurierung und Namenstafeln für das Denkmal der Landeswehr in Riga.
Jede Restaurierung muss ein Ziel haben, das über die Fertigstellung hinausweist. Es kann Gegenstände betreffen, die beachtenswert (z.B. Skulpturen) oder hinweisend erinnernd (z.B. Gedenktafeln) sind, oder Baulichkeiten, die nutzbar sind und auch genutzt werden. Voraussetzung für das Gelingen ist, das Projekt gemeinsam mit dem örtlichen Partner zu betreiben. Die Wege zu solcher Gemeinsamkeit sind naturgemäß sehr unterschiedlich.
So auch die Finanzierung der Vorhaben. Eine vollständige Finanzierung mittels Spendensammlung ist nur für relativ kleine Projekte machbar. Große Projekte können mittels einer Anschubfinanzierung (10 %, 15 % oder auch 20 %) gelingen, wenn eine Förderung durch nationale oder internationale Organisationen möglich wird. Solche Mittel müssen vom Bedarfsträger im Lande beantragt werden. Voraussetzung für einen erfolgreichen Antrag ist jedoch, dass der geforderte Eigenanteil bereitgestellt werden kann, wie z.B. beim Projekt Glocken für Kusal. Das Projekt konnte dank einer ausgezeichneten Partnerschaft zügig bearbeitet werden. Die Glocken wurden in Deutschland gegossen und inzwischen in Kusal feierlich eingeweiht.
Kleine Maßnahmen und Hilfestellungen werden ohne Projektorgansation auf direktem Wege durch den Vorstand durchgeführt, soweit Mittel zur Verfügung gestellt werden können.