Die St. Trinitatiskirche zu Libau / Liepaja
Die Trinitatis-Kirche zu Libau wurde im Jahr 2018 zum Restaurierungsprojekt des Vereins. Es galt, drei Pforten (im Westen, Norden und Süden) sowie zwei weitereTüren instandzusetzen und damit das großartige Gesamtbild der Kirche wieder herzustellen.
Die im 19. Jahrhundert erbaute Orgel ist weltbekannt für ihre Größe und den klanglichen Umfang. Noch heute werden dort Konzerte der großen Komponisten des Barock, aber auch zeitgenössischer lettischer Künstler dargeboten und für Tonträger aufgenommen.
Im Inneren der Kathedrale ist der größte (Höhe: 13 m) Altar Lettlands zu sehen, dessen Rokoko-Ornamentik den in Deutsch erhaltenen Bibelspruch aus dem Lukas-Evangelium, „Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist“ hervorhebt. Weitere Kunstwerke, wie die für den Kurländischen Herzog Ernst Biron geschaffene Herzogsloge, sowie die Kanzel und der Beichtstuhl erzählen von Zeiten der Ruhe unter Zarenherrschaft. Einzigartig in ihrem Symbolgehalt sind auch die Glasfenster an der Ostseite, die nach Skizzen von Friedrich Gottlieb Spehr in Anlehnung an Motive Dürers gestaltet wurden.
Seit 2007 ist St. Trinitatis Residenz des Bischofs der Ev.-Lutherischen Kirche Lettlands, jedoch nutzen zwei Gemeinden, die der Letten und die der Deutschen (neu gegründet 1992), die Kirche für ihre Gottesdienste. Diesen Bau zu restaurieren, ist eine gewaltige Aufgabe. Nach ersten Berechnungen aus dem Jahr 2016 werden sämtliche Maßnahmen netto, also ohne Einberechnung der Mehrwertsteuer von 21%, ca. 1,8 Mio Euro kosten, wovon ein Zuschuss in Höhe von etwa einer Million € aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung fließt.
Im Jahr 2018 erhielt der Verein Baltische Baudenkmäler Nachricht von dem Projekt verbunden mit der Bitte, einen Teil der Gesamtrestaurierung der Kirche zu übernehmen. Nord-, West- und Südportal inklusive der Bogenverglasung oberhalb der Pforten, sowie eine weitere Türe auf der Nordseite sollten ausgebaut, die Farbschichten abgetragen, hölzerne Schäden behoben und Metallbeschläge entrostet werden. Danach sollte in der Werkstatt in drei Schichten die Farbe wieder aufgebaut werden. Von Seiten des Denkmalschutzes wurde gefordert, jeweils eine Probe der vier alten Farbschichten sichtbar zu lassen. Dies verzögerte zwar die Arbeiten, aber zur Weihnachtszeit 2019 konnte die Kirche wieder durch die restaurierten Pforten betreten werden.
Schon das Hauptportal (Turmseite) ist ein einzigartiges Kunstwerk, vielleicht die beeindruckendste historische Steinskulptur in Lettland. Zur Linken befindet sich die Skulptur „Glaube", eine allegorische Frauendarstellung. Die rechte Seite wird einige Zeit noch leer bleiben, denn die Skulptur „Liebe" wurde 1996 zum Schutz vor Witterungseinflüssen in den Vorraum der Kirche verbracht. Geplant ist jedoch, sie nach abgeschlossener Konservierung wieder auf die angestammte rechte Seite der Westpforte zu stellen.
Die ursprünglich zugesagte Kostendeckung in Höhe von 33.000 € war schon erheblich, wurde aber zum großen Teil durch einen Zuschuss des Bundesministeriums für Kultur gedeckt. Dadurch belief sich der Kostenanteil des Vereins auf 5.000 € aus angesparten Vereinsmitteln. Doch im Verlauf der Arbeiten stellte sich die Restaurierungsbedürftigkeit einer Türe im Inneren der Kirche heraus, die den Kostenanteil des Vereins auf rund 7.000 € vergrößerte.
Bis zum September 2020 eingegangene Spenden reichen noch nicht aus, um den Fehlbetrag zu decken und den Verein für weitere Projekte, wie das Baer-Museum in Dorpat (Tartu) oder auch die Pastorate in Kandau (Kandava) und Trikaten (Trikata) zu stärken.
Wir bitten Sie dringend um Ihre Spende an den Verein Baltische Baudenkmäler.
Alle Beträge, die zugunsten der Trinitatiskirche auf das Konto der Baltischen Baudenkmäler eingehen, werden in vollem Umfang an den Trisvienibas Fonds in Libau (Liepaja) weitergereicht. Sie erhalten von uns eine Zuwendungsbestätigung und eine Mitteilung, damit ggf. Sie über die weitere Mittelverwendung entscheiden können.